- Zweites Argo-Testfeld nach dem Vorbild aus Pennsylvania entsteht derzeit am Münchner Flughafen
- Große Chance zur Steigerung der Verkehrssicherheit auch in deutschen Großstädten
- VWN setzt bei Level-4-Fahrzeugen auf eine Kombination aus Lidar-, Radar-Sensoren und Kamerasystemen im Fahrzeug
- Kommerzieller Einsatz ab 2025: Mobilitätsdienstleister MOIA wird autonomen Service in Hamburg starten
Die Entwicklung hat bereits begonnen, in diesem Sommer werden die ersten
autonom fahrenden Prototypen auf Basis des künftigen ID. BUZZ im Münchner Umland
getestet. Ein Meilenstein in der internationalen Zusammenarbeit im Konzern, in der
Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) die Entwicklung des Autonomen Fahrens auf Level 4
für selbstfahrende Shuttles und Transporter umsetzt. Leichte Nutzfahrzeuge sind der
erste, logische Einsatzort für die autonome Beförderung von Menschen und Gütern.
"Unser Ziel ist es, mit der autonomen Version des ID. BUZZ ab 2025 kommerzielle
Einsätze bei Fahr- und Zustelldiensten zu ermöglichen", erklärte Christian Senger,
Bereichsleiter Autonomes Fahren bei VWN, in einer digitalen Pressekonferenz.
"Kunden können sich dann in ausgewählten Städten mit autonomen Fahrzeugen sicher zu
ihrem Ziel bringen lassen, und auch Zusteller bei Paketdiensten werden durch das
Autonome Fahren deutlich entlastet."
Volkswagen Nutzfahrzeuge hat für die Entwicklung des Autonomen Fahrens ein eigenes
Geschäftsfeld gegründet und sich für die Integration der Technologie in den
vollelektrischen ID. BUZZ AD an Argo AI beteiligt, einem Unternehmen aus den USA,
das das sogenannte Self-Driving-System (SDS) entwickelt. Im Frühjahr hat Argo
bereits einen ersten Prototyp damit ausgestattet und testet damit erstmals auch in
Deutschland. "Wir betrachten das Argo-Testprogramm als das größte für
innerstädtisches Fahren, mit sechs Standorten allein in den USA", berichtete
Argo-CEO Bryan Salesky auf der Pressekonferenz. "Jetzt freuen wir uns, auf Basis
dieser Entwicklungsarbeit an unserem Standort München die Tests für den Einsatz im
europäischen Verkehr durchzuführen. Dazu haben wir gerade ein Testfeld in
unmittelbarer Nähe zum Münchner Flughafen eingerichtet." Sowohl Volkswagen
Nutzfahrzeuge als auch Argo AI halten den Einsatz einer Kombination aus Sensoren
und Kamerasystemen im Fahrzeug für unverzichtbar. Argo AI hat kürzlich einen
Lidar-Scanner (Light detection and ranging) vorgestellt, der im Gegensatz zum
Radar-System mit Lichtwellen arbeitet und Objekte aus einer Distanz von bis zu 400
Metern erfassen kann. Sein patentierter Geiger-Modus besitzt die Fähigkeit, selbst
kleinste Partikel (ein Photon) zu erkennen, so dass auch sehr schwach
reflektierende Objekte erfasst werden und damit sehr genaue Darstellungen der
Umgebung möglich sind. "Diese Technologie setzen wir auch bei den Fahrzeugen von
Volkswagen Nutzfahrzeuge ein", so Salesky.
Auch für den kommerziellen Einsatz der künftigen Technik bei Fahrdienstleistern
gibt es konkrete Pläne. Im Jahr 2025 wird die Konzerntochter MOIA der erste Nutzer
des autonom fahrenden ID. BUZZ AD sein. "MOIA verfügt über umfassende Erfahrungen
im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen und des Flottenmanagements. Innerhalb
kürzester Zeit haben wir Europas größten, rein elektrischen Ridepooling-Service
aufgebaut und Millionen von Fahrgästen befördert. Diese Expertise bringen wir in
die Kooperation mit Volkswagen Nutzfahrzeuge und Argo AI ein. Hamburg wird als
erste Stadt einen autonomen Ridepooling-Service mit einem ID. BUZZ haben", sagte
Geschäftsführer Robert Henrich. MOIA ist der flächengrößte Sharing-Anbieter
Hamburgs und beschäftigt aktuell 1.200 Mitarbeiter. Autonomes Fahren ist für das
Unternehmen ein wichtiger Schritt auf dem Weg, dieses neue Geschäftsfeld
auszubauen.
Volkswagen Nutzfahrzeuge nutzt für die Entwicklung des autonom fahrenden ID. BUZZ AD die Lidar-Technik von Argo AI, mit der Objekte in bis zu 400 Meter Entfernung erkannt werden können.
Volkswagen Nutzfahrzeuge nutzt für die Entwicklung des autonom fahrenden ID. BUZZ AD die Lidar-Technik von Argo AI, mit der Objekte in bis zu 400 Meter Entfernung erkannt werden können.